Montag, 30. November 2009

Effekt der Brennweite bei Portraits

Kürzlich bin ich im Internet auf diese tolle Seite aufmerksam geworden. Hier wird erklärt, welchen Effekt die Brennweite auf das Aussehen eines Gesichtsportraits hat. Die schönsten Ergebnisse erhält man so bei 100-135mm. Wenn man längere Brennweiten wählt, wirkt das Gesicht dann schon wieder etwas rundlicher, was den meisten (weiblichen) Models wohl eher missfallen dürfte :-)

Hier der Link:

http://www.stepheneastwood.com/tutorials/lensdistortion/strippage.htm

Donnerstag, 19. November 2009

Drei einfache Licht-Setups!

Irgendwann gehen viele Fotografen enthusiastisch den Schritt vom "On-camera-flash" zum entfesselten Blitzen. Viele nutzen dann zunächst die ETTL-Funktion der Kamera bzw. der Blitze und erleben eine enorme Erweiterung ihres Horizontes. Aber viele gehen noch etwas weiter und kaufen sich dann Funkauslöser für ihre Kompaktblitze um auch manuell blitzen zu können, was Vorteile aber auch Nachteile bieten kann. Hier gibt es übrigens eine Übersicht über die gängigsten Funkauslöser.

Die meisten von Euch besitzen dann zunächst ein Set aus einem oder zwei Funkauslösern, mit denen es zu arbeiten gilt.

Deswegen möchte ich heute mal drei Lichtsetups vorstellen, mit denen jeder mit ein bzw. zwei Blitzen (egal ob ETTL oder manuell) tolle Ergebnisse erzielen kann.

1. Das "Ein-Blitz"-Setup.
Das einfachste aller Setups: Ein einziger Blitz wird auf das Model gerichtet. In der Regel befindet sich der Blitz z.B. auf einem Stativ, kann aber auch in der Hand gehalten werden. Im 45°-Winkel zu der betreffenden Person ergeben sich sehr gute Ergebnisse. Man sollte zusätzlich darauf achten, dass der Blitz etwas erhöht gegenüber dem Gesicht des Models steht, damit das Licht zumindets etwas von oben kommt - das wirkt natürlicher (dem normalen Licht nachempfunden, dass wir gewöhnt sind) und macht schönere Schatten. Je nach Lichtmodellierung (nackter Blitz, Schirm, Softbox, Snoot...) lassen sich unterschiedliche Lichtcharakteristika erzeugen.

Das ganze ist einfach, geht schnell und ist gerade für den Anfänger eine tolle Sache! Nicht viel falsch zu machen :-) Übrigens: je nachdem, wie weit der Hintergrund entfernt ist, wird er unterschiedlich stark von dem Licht mit angeleuchtet und wird so unterschiedlich hell/dunkel.

Man kann zusätzlich - insbesondere, wenn man outdoor fotografiert - auch das vorhandene Licht zusätzlich noch mit einbeziehen, aber da sind wir schon fast beim zweiten Setup.


2. Die "Lichtzange"

Meiner Meinung nach eine ganz tolle Idee für ein Lichtsetup. Man verwendet wie im 1. Setup einen Blitz als Hauptlichtquelle zur Ausleuchtung des Gesichts und einen zusätzlichen Blitz auf der anderen, gegenüberliegenden Seite des Models - also in der Regel von schräg hinten. Damit kann man den Kopf des Models schön beleuchten und ein nettes Streiflicht in den Haaren, im Gesicht oder auch an den Körperrändern erzeugen, und das Model etwas vor dem Hintergrund freistellen.




3. Der "Schmetterling"

Ein weiteres Lichtsetup ist ebenso einfach wie genial: Man nimmt wieder einen Blitz und richtet ihn auf das Model aus. Gerade, wenn das Licht von direkt oberhalb des Gesichts kommt, ergeben sich gute Ergebnisse. Als "zweite Lichtquelle" wählt man aber nun keinen weiteren Blitz sondern einen Reflektor, den man z.B. direkt außerhalb des Bildfeldes unterhalb des Models platziert. Dieser mildert die Schatten des Blitzes ab und es ergibt sich ein toll ausgeleuchtetes Foto insbesondere von Gesichtern.


Natürlich kann man die Lichtsetups auch noch miteinander komnbinieren. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Bildaufbau - bewusst, intuitiv oder Zufall?

"Derrière la gare Saint-Lazare", Paris, 1932, Copyright Henri CARTIER-BRESSON


Auf dem obigen Foto sieht man einen Mann, der gerade von einer Leiter über das Wasser springt. Der Moment der Anspannung (Wohin springt der Mann, wenn der den Bildrand verlässt? Was passiert, wenn er in die Pfütze springt?) ist exakt getroffen. Es gibt mehrere Wiederholungen im Foto: Der Mann spiegelt sich im Wasser genau so wie die Figur auf dem Plakat an der Wand im hinteren Bildbereich und beide haben auch noch die gleiche Körperhaltung. Die Ringe im Wasser wiederholen sich durch die Wellen, die durch den Sprung ausgelöst worden sind. Außerdem gibt es viele Hell-Dunkel-Kontraste, die sich gut ergänzen. Wie ist Cartier-Bresson dieses Foto gelungen? War es Zufall oder fotografisches Können?
Ein Zitat: "Der viel zitierte „entscheidende Moment“, der Cartier-Bresson häufiger und eindringlicher gelang als anderen Fotografen, ist in den seltensten Fällen nur ein zufälliger Schnappschuss. Bei Cartier-Bresson verbindet sich ein klares visuelles Konzept mit einem sehr persönlichen Blick. Er sucht das existentiell Menschliche und legt ebenso großen Wert auf einen klar strukturierten Bildaufbau – intuitiv und bewusst zugleich. Seine Aufnahmen der frühen 30er Jahre zählen bis heute zu den originellsten und einflussreichsten Werken der Fotografie-Geschichte."

Henry Cartier-Bresson ist ein Beispiel für einen Fotografen, der ausgeprägt "Streetfotografie" betrieben hat. Seine Bilder sind vielen von uns bekannt durch ihre Einzigartigkeit, und vor allem ihren Bildaufbau.

Ich stelle mir oft die Frage, wenn ich Fotos anderer Fotografen betrachte, wie ein bestimmter Bildaufbau zustande kommt. Hat der Fotograf genau diesen einen Moment abgewartet, um genau in der richtigen Sekunde abzudrücken und "den entscheidenden Moment" zu erwischen? Hat er das bewusst getan oder intuitiv - ohne zu überlegen - weil er eben vielleicht das fotografische Auge hat, die einzigartige Begabung? Oder könnte man im Nachhinein auch feststellen, dass eventuell dieses eine Foto nur zufüllig so entstanden ist? Hat der Fotograf vielleicht 10 Filme verschossen und das beste Foto genommen und veröffentlicht?

Bei vielen Fotos wird man wahrscheinlich niemals herausfinden können, wie es wirklich war. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allem, aus Begabung, Erfahrung, Intuition, Beherrschung der Technik und ein wenig Zufall oder Glück.

Aber interessant ist die Fragestellung schon, oder?

Donnerstag, 24. September 2009

Strobist´s "Lighting 101" auf deutsch: Hier!

Nicht ganz ohne Stolz kann ich sagen, dass die deutsche Übersetzung von David Hobbys Anleitung zum entfesselten Blitzen "Lighting 101" fertig ist. Warum ich darauf stolz bin? Weil ich selber mit einem großen Teil an der Erstellung der Übersetzung beteiligt war.

An dieser Stelle sei noch einmal auf Strobist.com hingewiesen, DIE Webseite zum Thema entfesseltes Blitzen, die mit viel Mühe und Zeitaufwand von David Hobby erstellt wurde und die natürlich nicht nur die englische Originalversion von "Lighting 101" bietet, sondern zusätzlich hunderttausend Informationen zum Thema Fotografie mit "Off-Camera-Flash", viele Tipps und Tricks, Videos etc. Ich habe selber soviel dort gelernt und meine Kenntnisse verbessert, dass es mir ein wichtiges Anliegen war, an der Übersetzung mitzuarbeiten.

Hier gibt es nun also "Lighting 101" auf deutsch.

Und hier geht es zu dem Post auf Strobist.com, in dem die deutsche Version veröffentlicht wurde.

Viel Spaß damit und allzeit gutes Licht!

Ein wenig "Retro": Faszination Analoge Fotografie


Megapixel, digitaler Sensor, DSLR, CMOS, Histogramm, Crop-Faktor, Live View...

Wir leben im digitalen Zeitalter der Fotografie - ganz klar!

Aber es gab auch mal andere Zeiten.

Als ich noch jünger war, gab es noch keine digitalen Kameras. Ich erinnere mich noch an die kleine "analoge Automatikkamera", die ich mit auf die Klassenfahrt und in den Urlaub genommen habe, um einige Schnappschüsse als Erinnerungen zu machen. Ich erinnere mich noch an Filme, an das Einlegen und Zurückspulen und das Abgeben beim Fotogeschäft zum Entwickeln...

Und ich erinnere mich noch genau an die tolle Polaroid-Kamera von meiner Tante, die nach dem Fotografieren so schön losbrummte und die ganze Familie gespannt auf den Schlitz schaute, aus dem danach das Foto erschien, welches dann herausgezogen, in der Luft gewedelt und zum Erwärmen angehaucht wurde. Alles kleine Tricks, damit es sich schneller entwickelte und man es mit Staunen betrachten konnte.

Da diese Erinnerungen immer noch relativ präsent bei mir sind, habe ich mich kürzlich auf diversen Flohmärkten umgesehen und einige schöne Kameras "von früher" gefunden.
Darunter befindern sich unter anderem:
  1. Das Highlight: Eine Mamiya RB 67 Mittelformat-Kamera mit zwei Objektiven, dem Mamiya Sekor 90/3.8 und dem Mamiya Sekor 127/3,8, sowei einem Gossen Lunasix
    Belichtungsmesser.

  2. Eine Polaroid 600.

  3. Zwei analoge Spiegelreflexkameras: Eine Praktika LTL mit Innenbelichtungsmessung und Abblendtaste, einem Pentacon 50/1.8, einem 200/4 und einem Porst 135/2.8 und eine Minolta X300 mit einem Minolta 50/2, einem Tokina 35-70/3.4-4.8 sowie einem Vivitar 2x Telekonverter.
Und noch einige weitere Kameras, z.B. die oben abgebildete "Perfekta" und eine "OGA".
Ich habe vor, mich mit der analogen Fotografie in der näheren Zukunft zu beschäftigen und zu fotografieren. Man wird gezwungen, sich intensiv mit der Technik zu beschäftigen, weil man z.B. bei der Mamiya alle Einstellungen an der Kamera manuell vornehmen muss. Daraus kann man nur lernen - auch für die digitale Fotografie. Ein Thema, dass mich z.B. sehr interessiert, ist die Streetfotografie. Und eine analoge Kamera mit Schwarz-Weiß-Film ist doch ideal dafür!

Später mehr dazu in loser Reihenfolge!

Freitag, 18. September 2009

Spontanes Babybauch-Shooting

Tanja ist schwanger - und wollte ganz spontan ein paar Fotos von sich und ihrem Babybauch. Erst habe ich ein paar Bilder mit "On-Camera-Flash" gemacht und später noch einige mit dem Blitz von der Seite im ETTL-Modus, wobei viele davon überbelichtet sind. Das muss ich nochmal näher ergründen, woran das liegt. Der Blitz wurde übrigens vom werdenden Vater in der Hand gehalten.






Freitag, 17. Juli 2009

Leuchtende Nachtwolken


Leuchtende Nachtwolken


Leuchtende Nachtwolken oder im Englischen "Noctilucent Clouds" bzw. NLC´s sind ein in den Sommermonaten auftretendes Phänomen. Man kann sie in Richtung Norden als leuchtende faserige Wolken. Die meisten Sichtungen in Mitteleuropa gibt es von Anfang Juni bis Ende Juli.
Letztendlich handelt es sich dabei um Ansammlungen von Eiskristallen in der Höhe von etwa 80 km. Sie befinden sich in der Atmosphäre im Bereich der sogenannten "Mesopause", in der das absolute Temperaturminimum der Erdatmosphäre erreicht wird.


Aufgrund ihrer großen Höhe können sie auch nach Sonnenuntergang von der schräg unter dem Horizont stehenden Sonne angestrahlt und damit zum "Leuchten" gebracht werden. Sie werden sichtbar, wenn die Sonne zwischen 6° bis 16° unter dem Horizont steht. Das Licht der Sonne wird dann von den Leuchtenden Nachtwolken noch reflektiert, während der Himmel sonst bereits fast dunkel ist. Ihre Färbung hängt vom Sonnenstand ab und kann von gelb bis silbrig-perlmuttartig reichen. Am häufigsten leuchten sie aber bläulich.


Früher gab es dieses Phänomen nur in nördlichsten Gebieten zu sehen, z.B. in Alaska, Kanada, Finnland, Norwegen usw. In den letzten Jahren "wandern" die NLC´s aber auch immer öfter in unsere Regionen.


Unterscheiden muss man NLC´s z.B. von normalen Zirruswolken. Dies gelingt durch Sichtung typischer Muster, die die NLC´s aufweisen, wie faserartige Strukturen usw.


Am 13. Juli 2009 waren im Raum Wolfsburg zwischen 22.45 und 23.20 Uhr NLC´s in direkter nördlicher Richtung zu sehen:


Montag, 13. Juli 2009

MIt dem California Sunbounce Micro-Mini am Strand

Was macht man am Strand, wenn die Sonne scheint, das Meer rauscht und der Sand unter den Füßen kribbelt?

Na, Fotos natürlich! Und da die Sonne scheint, braucht man natürlich einen Reflektor oder vielleicht einen Blitz, um entstehende Schatten im Gesicht aufzuhellen. Prinzipiell empfiehlt sich auch noch ein Diffusor, um das harte Sonnenlicht abzumildern, um Schatten und Kontraste anzupassen.

Da es den Sunbounce Micro-Mini letztes Jahr für Mitglieder des Deutschen Verbands für Fotografie als Schnäppchen-Angebot gab, hab ich natürlich zugeschlagen.

Die Produkte der Firma California Sunbounce sind im großen und ganzen durchdacht, praktisch und stabil. Man kann den Sunbounce Micro-Mini mit der sogenannten Zebra-Beschichtung als Aufheller benutzen, wobei dieser dann ein schönen warmen Hautton hervor ruft. Oder auch mit der weißen Rückseite eine diffuses Aufhellung. Wer das optionale "Flash-Bracket" besitzt, kann auch einen Kompaktblitz am Sunbounce befestigen und bekommt so ein schönes weiches Licht für Portraits am Strand.

Hier mal zwei Ergebnisse des "Teen-Fashion-Shootings" am Strand. Oben mit dem Sunbounce nur als Aufheller von links, unten Sunbounce mit Blitz im ETTL-Modus von rechts und Unterbelichtung des Hintergrunds.





Klein und transportabel - macht echt Spaß!

Weiterentwickeln mit Workshops

Wie kommt man voran mit der Fotografie? Wie kommt man zu besseren Fotos?

Eine Möglichkeit ist der Besuch von Workshops. Mittlerweile habe ich drei Fotografie-Workshops besucht. Einen Outdoor-Portrait-Workshop, sowie einen Studio-Workshop und einen Blitz-Workshop in der Nacht. Die beiden letzteren liefen unter der Leitung von Martin Krolop, einer der beiden Fotografen, die einen total interessanten Blog unter www.krolop-gerst.com/blog am Laufen haben. Der Link zu dem Artikel über die Workshops, die ich besucht habe findet Ihr hier: http://www.krolop-gerst.com/blog/general/photo-workshop-last-weekend/

Ich kann jedem Fotografie-Begeisterten nur absolut empfehlen, an Workshops teilzunehmen. Der Gewinn und der Lerneffekt sind enorm - bestätigt jedenfalls meine eigene Erfahrung. Ich habe an allen Workshops bestimmt so viel gelernt, wie in den letzten Monaten im "Eigenstudium". Man sieht Viel und kann mal jemand Erfahrenes Fragen stellen. Bekommt Hinweise, Tipps und Tricks. Anderen Fotografen kann man mal über die Schulter schauen und der Umgang mit Models - gar nicht so einfach!

Beim Krolop-Workshop konnten die Teilnehmer z.B. mit einer Hasselblad mit digitalem Rückteil im Wert eines "Kleinwagens" fotografieren. Da ist dann die Ehrfurcht zunächst groß, wenn man das schwere Ding in den Händen hält und sich später die 25MP großen Fotos auf den Rechner lädt. Was man aber neben den Fotos auch noch mit nach Hause nimmt, ist die Erkenntnis, dass die teure Kamera auch keine besseren Bilder macht, sondern eben der Fotograf. Aber der Sound beim Spiegelschlag ist der Hammer :-)

Ich kann bisher sagen, dass ich einen positiven Effekt verzeichne: Seit meinen Workshops fotografiere ich deutlich bewusster und achte mehr auf Bildaufbau, Umgang mit Model etc. Die Nachbearbeitungszeit am Rechner hat sich bei mir deutlich verkürzt. Wenn das mal nicht eine tolle Entwicklung ist! Manche praktische Dinge sind bei mir auch wieder in Vergessenheit geraten und wurden im Workshop wieder heraus gekramt.

Hier sind mal ein paar Fotos aus dem Workshop:




Samstag, 6. Juni 2009

Das Beste aus einem Workshop herausholen!


Im Zeitalter der digitalen Spiegelreflex-Fotografie kommt es immer mehr "in Mode", dass Besitzer einer Kamera Workshops besuchen. Schaut man in die Model-Kartei oder in die Fotocommunity, findet man unzählige Angebote für Workshops - sicherlich auch bei jedem in der Nähe. Denn nach dem Kauf einer Kamera und dem Lesen von zahlreichen Büchern, möchte man ja jetzt etwas in der Praxis lernen und umsetzen.

Um das Beste aus einem Workshop heraus zu holen, sollten einige Dinge beachtet werden - egal ob man Einsteiger oder ambitionierter Hobbyfotograf ist.


1. Den richtigen Workshop aussuchen

Zunächst muss man sich entscheiden, welchen Workshop man für geeignet hält. Landschaft? Makro? Portrait? Fashion? Oder gar Akt? Diese Entscheidung muss natürlich jeder anhand seiner Vorlieben individuell für sich treffen.

Es gibt aber auch diverse Punkte zu beachten. Wer leitet den Workshop? Handelt es sich hierbei um ausgewiesene Fotografen, die langjährige Erfahrung in dem angebotenen Thema haben? Oder um Scharlatane, die schnelles Geld machen wollen? Man lese sich das Angebot genau durch: Wie lange dauert der Workshop? Ist der Preis okay? Wird Equipment gestellt? Was muss ich mitbringen? Und vor allen Dingen: Wie viele Teilnehmer gibt es pro Gruppe bzw. pro Model? Große Probleme können entstehen, wenn sich ein Workshop z.B. zum sogenannten "Rudelschießen" entwickelt, d.h. 10 Fotografen auf ein Model "losshooten". Dann kommt beim Model Stress auf, da es nicht mehr weiß, in welche Kamera es gerade schauen muss. Letztendlich entstehen so keine schönen Fotos. Man achte also auf kleine Gruppen.

Eine besondere Frage ist: Was versprechen mir die Workshopleiter? Ein Workshop kann so aussehen: Der Leiter baut die Kamera auf, stellt das Stativ auf, richtet die Blitzanlage aus und sagt dem Model was es tun soll. Danach darf jeder mal seine Kamera auf das Stativ setzen und abdrücken. Was kommt heraus? Tolle Fotos. Lerneffekt? Null bis mäßig. Ein guter Workshopanbieter wird deswegen die Teilnehmer vorher informieren, dass unter Umständen keine oder nur wenige gute Fotos entstehen, aber die Teilnehmer etwas lernen!

Eine gute Idee wäre z.B. nach Teilnehmern zu suchen, die bereits an dem Workshop teilgenommen haben und kurz Kontakt aufzunehmen, um live herauszufinden, wie die Qualität des Workshops gewesen ist.


2. Die Ausrüstung fit machen

Es klingt banal, aber: Ist der Akku dabei? Und der Ersatzakku? Und sind die Akkus auch geladen? Hast Du genug Speicherkarten dabei? Es wäre doch schrecklich, wenn Du mitten im Workshop feststellst: Model da, Wetter toll, Workshop läuft, Speicherkarte voll...

Ist eine Ersatz-Kamera notwendig? Habe ich die passenden Objektive eingesteckt? Das Blitzgerät (und die Akkus dafür)? Ein Laptop?

Ein Vertrag über die Nutzungsrechte der Fotos darf nicht fehlen, um später Ärger aus dem Weg zu gehen.

Alle diese Fragen sollten VOR dem Workshop und nicht WÄHRENDDESSEN geklärt werden.



3. Die Ausrüstung kennen

Wenn der Theorieteil beendet ist und das Model von der Visagistin vorbereitet wurde geht es los. Jetzt kannst Du zeigen, was Du kannst. Aber, so´n Mist: Wo war doch gleich der Weißabgleich? Welche ISO soll ich nehmen? Wo geht der Blitz nochmal an? Schlechte Vorbereitung führt zu schlechten Fotos. Und wenn Du stundenlang an der Kamera herumspielst, freut sich weder das Model, noch die anderen Workshopteilnehmer - schließlich wollen die ja auch Fotos machen, klar? Also, nutze den Vorabend und geh alles nochmal durch!

4. Aufmerksam, bescheiden und mutig sein

Höre den Workshopleitern zu! Sei konzentriert und ausgeschlafen, dann bekommst Du alle Informationen mit. Benimm Dich bescheiden! Prahle nicht damit, dass Du schon einen ganz tollen Workshop bei XY hattest, gib nicht mit Deinem 70-200mm/2.8 IS für 1500€ an. Sei bescheiden und gebe Dein Bestes, sei nett zu Deinen Lehrern und zu Deinen anderen Teilnehmern - dann sind sie auch nett zu Dir. Wenn Du vorgibst, alles schon zu wissen, haben die Leiter des Workshops keinen Spaß mehr, Dir noch etwas beizubringen, nicht wahr?

Nutze die Zeit - schließlich bezahlst Du dafür! Löcher die Leiter des Workshops, schau, wie es die anderen Teilnehmer machen. Sei nicht ängstlich und fotografiere, was das Zeug hält - bis zum Schluss. Dann gehst Du als neugeborener Fotograf wieder nach Hause!


5. Sei nett zum Model

Während Du nur Deinen Zeigefinger am Auslöser bewegst, hat das Model viel mehr zu tun. Posen, Blicke, Bewegungen und Haltungen kosten Anstrengung und Konzentration. Also behandele das Model nett, sei freundlich und höflich und freu Dich, dass sich jemand zur Verfügung stellt, damit Du ihn fotografieren darfst! Und vor allem: Nerve das Modell nicht mit Technik-Kram. Die meisten Models (wenn sie nicht gerade selber fotografieren) interessieren sich nicht dafür. Für eine gelegentliche Pause hingegen schon.

Außerdem freut sich das Model möglicherweise auch, wenn Du etwas Interesse an seiner Person zeigst und nicht nur am Äußeren. Frag doch mal nach, wie es ihm geht, was es sonst so macht, ob es noch weitere, eigene Ideen hat. Ein gewisser persönlicher Kontakt mag Deine Fotos verbessern!



Wenn Du alle diese Punkte beachtest, kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Viel Spaß bei Deinem Workshop!

Montag, 9. März 2009

Buchrezension Nr. 6: "At work" von Annie Leibovitz


"At Work" von Annie Leibovitz

Autor: Annie Leibovitz
Gebundene Ausgabe
240 Seiten
Verlag: Random House UK (23. Oktober 2008)
Sprache: Englisch

Einleitung

Ich habe lange überlegt, ob ich mir dieses Buch zulegen sollte, da ich nicht genau wusste, was mich erwarten würde, hab es dann aber schlussendlich getan - und habe es nicht bereut.

Wenn man das Buch zum ersten Mal in den Händen hält, ist man gleich positiv überrascht: Der großzügig gestaltete Einband ist sehr schwer und stabil und aus einer Art Leinenüberzug, der einem ein angenehm wertiges Gefühl vermittelt. Die weißen Seiten sind dick, lassen sich gut blättern und das Layout ist einfach und schön. Die Bilder vielen Fotos im Buch sind relativ klein, dafür bekommen sie jeweils eine ganze Seite. Insgesamt ein toller optischer Eindruck.

Ich habe das Buch in der englischen Originalversion erworben und es war das erste Buch, das ich seit Längerem auf Englisch gelesen habe, trotzdem muss ich sagen, dass ich es mit meinen "Englisch-Leistungskurs"-Kenntnissen von vor 15 Jahren noch gut und zügig lesen und verstehen konnte. Also kein Problem bei normalen Englischkenntnissen, würde ich sagen.
Die Autorin Annie Leibovitz ist bereits seit 4 Jahrzehnten im Fotogeschäft und ist bekannt geowrden durch die Arbeit bei "Rolling Stone" und "Vanity Fair". In den letzten Jahren fotografierte sie viele berühmte Persönlichkeiten, so z.B. die Queen, die Rolling Stones, John Lennon kurz vor seinem Tod, Nicole Kidman, Sean Connery und viele andere. Ganz aktuell findet eine Ausstellung ihrer Werke in Berlin statt. Also hingehen! Gerüchte sind bekannt geworden, dass Leibovitz zur Zeit Pleite ist.

In diesem Buch "At work" gibt sie viele, ganz persönliche Rückblicke auf ihr Leben und vor allem ihre Arbeit im Fotogeschäft, ihre Anfänge, Entwicklung, Eindrücke bei ihren Shootings, ihre Meinungen über Portraitfotografie und vieles mehr.

Inhalt

Nach einer Einführung darüber, wie sie zur Fotografie kam geht es weiter: Jedes Kapitel im Buch beschreibt im Prinzip Annie Leibovitz persönliche Erfahrungen bei einem Shooting. Hier geht es um berühmte Personen, niemand Geringeren als Mick Jagger, Demi Moore, O.J. Simpson, die Queen, Whoopi Goldberg, Steve Martin, Hillary Clinton und Barack Obama - die Liste ist lang und Annie Leibovitz hatte sie alle vor der Kamera. Dies spricht eindeutig für sie. Es werden vor allem ihre Gedanken und Eindrücke geschildert, ihre Probleme und ihre Sichtweise. Es kommt toll rüber, wie sie an ihre Aufträge heran ging und tief in sie involviert wurde, beispielsweise bei einem mehrwöchigen Auftrag über die Konzerttour der Rolling Stones, bis ihr dann nach einem Konzert "das" Foto von Mick Jagger in einem Fahrstuhl gelang. Der Leser fühlt sich live dabei und die Fotos verdeutlichen das Geschriebene.

Insgesamt gibt es viele Bereiche der Fotografie, in die Annie Leibovitz eingedrungen ist. Fotoreportagen für Zeitschriften, Mode- und Portraitfotografie und sogar Kriegsfotografie. Dem Leser bietet sich ein interessantes Buch mit vielen Facetten.

Inhaltsverzeichnis

1. Prologue
2. Nixon´s resignation
3. The Rolling Stones
4. John and Yoko
5. Conceptual pictures
6. Advertising
7. Al Sharpton
8. Arnold Schwarzenegger
9. Dance
10. Demie Moore
11. Performance
12. Peak performance
13. War
14. O.J. Simpson
15. Imprompto
16. Patti Smith
17. Fashion
18. Nudes
19. Groups
20. Presence and charisma
21. Being there
22. My mother
23. Sarah
24. Susan
25. Hollywood
26. The Queen
27. The Process
28. The road west
29. Equipment
30. Ten most asked questions
31. Publishing History
32. Chronology
33. Acknowledgments

Pluspunkte

Tolles Äußeres, gut zu lesender Text, ansprechende Fotos in einem perfekt durchdachten Layout, ein gut am Stück zu lesender (englischer) Text mit vielen Blicken hinter die Kulissen der Fotografie machen das Buch zu einem Erfolg.

Minuspunkte

Die Sprache ist nunmal Englisch. Wer keine überaus guten Kenntnisse hat, kann Probleme beim Lesen bekommen. Es gibt keine Tipps und Tricks über Ausrüstung, Technik, Lichtführung usw. Wer sowas möchte, ist hier sicher nicht ander richtigen Adresse.

Zusammenfassung

Ein sehr persönlicher Rückblick auf ein Leben im Fotogeschäft, insbesondere auf viele interessante Shootings diverser Persönlichkeiten, sowie Gedanken über die Fotografie/Portraitfotografie - so könnte man das Buch zusammenfassen. Absolut lesenwert, hoch interessant und sein Geld wert!

Dienstag, 17. Februar 2009

Buchrezension Nr. 5: "Digitale Fotopraxis: Menschen & Portrait"


Digitale Fotopraxis: Menschen & Portrait.


Inklusive Nachbearbeitung mit Photoshop (auf DVD)

Autoren: Cora und Georg Banek

Gebundene Ausgabe: 345 Seiten

Verlag: Galileo Press

Auflage: 2. aktualisierte Auflage, November 2007

Sprache: Deutsch

Preis: 39,90 €




Einleitung

In einer Buchrezension bei Amazon steht, dass es sich bei diesem Buch um ein "Muss" für Portraitfotografen handelt, die ehrgeizig Menschen fotografieren wollen. Da kann ich mich vorbehaltlos anschließen. Das Buch richtet sich in meinen Augen an Hobbyfotografen und nicht an Profis oder blutige Anfänger. Der Profi sollte wissen, was in diesem Buch geschrieben steht und für den Anfänger stehen erstmal die Grundlagen und der Umgang mit der Kamera im Vordergrund; auf diese Themen wird hier (bewusst) nicht näher eingegangen. Dafür erfährt man beim Lesen alles über Portraitfotografie: Grundlagen, Arten von Portraits, Bildaufbau, Nutzung gestalterischer Elemente, Studiofotografie, Bildbearbeitung und vieles mehr.

Die beiden Autoren C. und G. Banek sind seit Jahren im Foto- und Grafikdesigngeschäft, geben Schulungen und sind unter http://www.banek.de/ zu finden.


Inhalt

Dieses Buch handelt das Thema Portraitfotografie umfassend ab. Es gibt dutzende Tipps und Tricks zum besseren Fotografieren von Menschen. Man findet auf fast allen Seiten moderne und farbige Fotos der Autoren, die gefallen und zum Fotografieren anregen. Man bekommt einen Rundumblick, der bei der Ausrüstung beginnt, bei Technik, Bildaufbau sowie -gestaltung halt macht und zum Schluss bei der Nachbearbeitung der Fotos endet. Es wird über Bildformat, über Schnitt, Bildaufbau und Linienführung gesprochen, bis hin zu Bewegungen, Licht und Farben. Alles wird verständlich beispielhaft dargestellt und erläutert, so dass man davon ausgehen kann, dass jeder aus diesem Buch einen Profit schlagen kann.

Zu Beginn geht es gleich erstmal um die Selbsteinschätzung: Wo stehe ich, was kann ich? Es folgen weitere Gedanken zum Thema Bewertung: Wer beurteilt eigentlich meine Fotos? Sind die Kommentare von Freunden oder dem Lebenspartner wirklich immer neutral? Auch der richtige Umgang mit dem Modell kommt nicht zu kurz. Weiter geht es damit, den Leser dorthin zu bewegen, seine Fotos "bewusst" zu gestalten, Tiefe zu erzeugen, das passende Format zu wählen, Lichtführung, Unschärfe einsetzen...

Auch bei der Nachbearbeitung der Fotos wird anhand von Beispielen aufgezeigt, wie man das Beste aus seinen Ergebnissen herausholen kann, ohne die Bearbeitung zu übertreiben (RAW-Entwicklung, Retusche, Archivierung usw.).

Am Ende runden sechs Berichte über echte Shootings der Autoren das Buch ab. Lebensnah wird geschildert, wie die Autoren vorgegangen sind, wie man an das Modell geraten ist, welche Probleme es gab und wie improvisiert werden musste.


Inhaltsverzeichnis

Grundlagen. Vor dem ersten Portrait

Inhalt. Ein Mensch wird zum Motiv

Form. Das Bild bewusst gestalten

Technik. Das Shooting gründlich vorbereiten

Nachbearbeitung. Ein zweiter Schaffensprozess

Themen. Die Facetten des Portraits

Praxis. Sechs Konzepte für sechs Shootings.

Anhang. Was sonst noch wichtig ist.



Pluspunkte

  • schönes, stabiles Hardcover

  • gute, anregende Fotos (schwarz-weiß und farbig)

  • sinnvoller Aufbau

  • auch als Nachschlagewerk geeignet

  • umfangreiche Informationen und Hintergrundwissen

  • "praxisnah und lebensecht" (z.B. sind viele Fotos aus dem "Baustrahler"-Studio)

  • DVD mit über 60 Minuten Video-Tutorials zur Bildbearbeitung mit Photoshop inklusive

  • Preis erscheint mir angemessen

Minuspunkte

  • das Thema Fotostudio/Lichttechnik kommt mir persönlich etwas zu kurz

  • die DVD ist nur an Photoshop-Besitzer gerichtet

Zusammenfassung

Insgesamt ein absolut gelungenes Buch, das jedem Portrait-Fotografen (oder solchen, die es werden wollen) zu empfehlen ist. Praxisnah, aktuell, übersichtlich und erfrischend! Hier gibt es für Unentschlossene eine sehr umfassende Leseprobe.

Sonntag, 8. Februar 2009

Buchrezension Nr. 4: Schärfe Deinen Blick - Außergewöhnliche Portraitfotografie


Schärfe Deinen Blick

Außergewöhnliche Portraitfotografie in Kontext, Theorie und Praxis
  • Autor: Roswell Angier
  • Broschiert, 216 Seiten
  • Preis: 39,95 Euro

  • Verlag: Addison-Wesley, München

  • Auflage 1 (26. September 2008)


Einleitung

Gefunden habe ich dieses Werk zufällig bei Amazon bei einer Suche nach interessanten Büchern über Portraitfotografie, die ich mir zum Geburtstag oder zu Weihnachten schenken lassen könnte. In einer Bewertung fand ich die Aussage eines Lesers, dass dies kein gewöhnliches Buch über Portraitfotografie sei, sondern tiefer gehend und nur für den wirklich Interessierten zu empfehlen. Dank dieser Aussage hatte das Buch daraufhin mein volles Interesse geweckt.

Roswell Angier, geboren 1940, ist selber weltweit anerkannter und preisgekrönter Fotograf, Dozent und Künstler mit über 20 Jahren Erfahrung, der seine Bilder in diversen großen Ausstellungen und Sammlungen zeigt und schon andere Bücher veröffentlicht hat.

Hier geht es nicht um Einstellungen an der Kamera, Technik oder Vergleichbares, sondern um das Bild an sich, um Blicke, Augenblicke, Aufbau und Aussage eines Fotos, sowie die Wirkung in jeglicher Hinsicht auf den Betrachter.




Inhalt

Das Buch bietet ein schönes großes Format mit insgesamt 12 Kapiteln. Es werden Bilder von weltweit bekannten Fotografen wie Richard Avedon, Walker Evans, Dorothea Lange, Man Ray, Gerhard Richter, Henri Cartier-Bresson und vielen anderen gezeigt. Aber nicht nur das: Die Fotos werden betrachtet, erläutert, analysiert und es folgen wichtige Hintergründe zum Verständnis. Die Situation des Fotografen, seine Mittel, seine Ausrüstung und die gewünschte Bildaussage werden erarbeitet und dargestellt. Bei vielen Fotos, die ich zum Teil auch schon kannte, "fiel bei mir der Groschen", wie man so schön sagt. Ich bin immer noch fasziniert, welche spannenden, traurigen und vor allem hintergründigen Aussagen von einigen Bildern ausgehen.

Eine wichtige Aussage gleich zu Anfang des Bildes ist die Tatsache, dass sich in jedem Portraitfoto auch in irgendeiner Art und Weise der Fotograf darstellt, seine Präsenz zeigt sich dem Modell gegenüber, vor allem in die Art der Beziehung zwischen beiden.

Es werden viele Eigenschaften von Portraits hinterfragt, z.B. ob in einem Portrait ein Gesicht zu sehen sein muss oder ob das Hauptmotiv immer scharf sein muss. Sicherlich nicht, wird der Leser herausfinden.

Zusätzlich gibt es im gesamten Buch eine Vielzahl von "Aufgaben", die der Leser durchführen soll, um hierbei Aspekte der Portraitfotografie zu erkennen und zu erlernen. Gleich im ersten Fall soll die Arbeitsweise von Richard Avedon nachempfunden werden: Der Leser möge sich ein Modell suchen, es vor der Kamera platzieren und danach ein einstündiges Shooting machen, bei dem 36 Fotos entstehen sollen, ohne das dabei auch nur ein Wort gesprochen wird. Es läuft darauf hinaus, dass eine angenehme oder eine unbehagliche Stimmung entstehen kann - je nach Beziehung zwischen Modell und Fotograf - was sich natürlich auf die Fotos auswirkt. Klingt spannend - ich muss zugeben, dass ich es noch nicht ausprobiert habe.

Weitere Themen, die im Buch bearbeitet werden und auf die ich nicht näher eingehen kann: Streetfotografie, Fotografie von Randgruppen, Zeichen und Blicke in Fotos, Inszenierungen, Figuren in der Landschaft, Reportagefotografie, Fotografieren im Dunkeln, Blitzlicht, Konfrontation, Aus dem Fokus, Voyeurismus, Spiegel, Maskerade und vieles mehr. Ihr seht, da wird es nicht langweilig.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Blick und Blickwechsel

2. Selbstportrait/Kein Gesicht

3. Menschen an den Rand gedrängt: Der Bildrahmen

4. Momentaufnahmen: Ereignisse festhalten

5. Spähen: Voyeurismus und Überwachung

6. Portrait, Spiegel, Maskerade

7. Konfrontation: Mitten ins Ziel

8. Aus dem Fokus: Das verschwindende Subjekt

9. Dunkelheit

10. Blitz!

11. Figuren in der Landschaft: Tableau

12. Kommentare: Die digitale Person

Anhang mit Erläuterungen zu den Themen: Bedienung der Kamera, Belichtung und Belichtungsmessung sowie Blitzlicht.


Pluspunkte

Wie oben bereits erwähnt, kommt das Buch vom Äußeren her in einem schönen großen Format, die Fotos sind groß und qualitativ sehr gut und in Farbe gedruckt (soweit es sich um Farbfotos handelt). Weiterhin werden aussagekräftige Fotos gezeigt von namhaften Fotografen und kein "Schund". Es gibt gute Erläuterungen zu den Fotos und Hintergründe, die sehr interessant geschildert werden und kaum Fragen offen lassen. Die Aufgaben animieren zum Mitmachen und binden den Leser damit voll und ganz in das Buch mit ein. Praktische Tipps und Tricks fehlen aber auch nicht, sowohl während des fließenden Textes, insbesondere aber auch im Anhang. Der Preis (s.o.) geht in meinen Augen voll in Ordnung, zumal das Buch nach dem ersten Lesen auch immer wieder als Nachschlagewerk dienen kann. Viele interessante Zitate von Berühmtheiten runden das Lesen ab.



Minuspunkte

Dies Buch ist nicht so leicht zu lesen wie beispielsweise "Der entscheidende Moment" von Joe McNally. Man muss etwas mehr konzentrieren und mitdenken, somit schließe ich mich der o.g. Aussage an, dass es sich hier um ein Werk (und ich sage ganz bewusst "Werk") handelt, dass nicht jedem Hobbyfotografen zu empfehlen ist, der "nur" schöne Portraits machen und eine Blitzanlage kaufen möchte, sondern nur denjenigen, die auch an Hintergrundwissen, Zusammenhängen und ein wenig Psychologie über Fotos interessiert sind. Ansonsten finde ich keine Minuspunkte.



Zusammenfassung

Ich halte ein umfassendes, anspruchsvolles Buch in den Händen, dass die Portraitfotografie in vielen Aspekten mehr als ausreichend abhandelt. Es macht Spaß darin zu lesen, gelegentlich nachzuschlagen und die guten Fotos zu betrachten, sowie die Hintergründe und Aussagen zu erkennen. Ich verstehe vieles besser als vorher und finde, dass sich meine fotografischen Fähigkeiten in Zukunft eindeutig verbessern werden. Vor allem lernt man etwas über sich, den Umgang mit seinem Modell und zur Aussage seiner Bilder. Empfehlung: Kaufen!

Das Buch wurde übrigens mit "Silber" im Rahmen des Deutschen Fotobuchpreises geehrt.

Freitag, 30. Januar 2009

Übersicht Funkauslöser für Kompaktblitze

Hier findet Ihr eine Übersicht über die heutzutage gebräuchlichen Funkauslöser für Kompaktblitzgeräte zum entfesselten Blitzen mit den jeweiligen Links zum Hersteller, weiteren Informationen sowie diversen Links zu Erfahrungsberichten usw.




Selbstverständlich weiß ich nicht alles zu dem Thema, insbesondere besitze ich selber auch nur die Elinchrom Syports (mit denen ich übrigens sehr zufrieden bin). Wenn es Hinweise, aktuelle Links, Änderungen oder Verbesserungen gibt, die ich hier einbauen kann, so freue ich mich über jede Email bzw. jeden Kommentar.

Ich übernehme keine Garantie für Preise, Infos etc. Ich habe mir alle Informationen aus dem Internet in mühseliger Arbeit zusammen gesucht und dieser Post erhebt sicherlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Stand: 25.05.2010













10. Yongnuo RF-602




Kostenvergleich
(jeweils 1 Sender und 1 Empfänger):

1. Pocked Wizards Plus II: ca. 500,00 €



2. Elinchrom Skyports: 149,90 €


3. Cactus Trigger: 32,95 €


4. Sambesi Funkauslöser GY880A: 59,90 €


5. Flashwaves: ca. 180-200 €


6. Radio Popper: ca. 360 €


7. Alien Bee Cybersyncs: ca. 100 €


8. ProFoto Air Sync: ca. 250€


9. Bowens Pulsar: ca. 250 €



10. Yongnuo RF-602: 39€






Wissenswertes über die Geräte:

1. Pocked Wizards Plus II


PocketWizards sind extrem zuverlässig. Sie sind der "Goldstandard" im Profibereich. Sie lösen bis zu Entfernungen von 500m Sichtlinie aus. Bei teilweise verdecktem Auslösen reicht es immer noch für ca. 100m. Kommen wegen des hohen Preises für viele Nutzer nicht in Frage. Ein Nachteil ist die Größe, an die sich man sich allerdings nach Aussagen der meisten Benutzer schnell gewöhnt. Auf strobist.com gibt es viel Infos über Pocket Wizards, unter anderem dieses Video-Tutorial. Hier ein deutscher Erfahrungsbericht. Betrieben werden sie mit AA-Batterien oder Akkus und etwa 60 Stunden Lebensdauer. Hier gibt es die Anleitung in deutsch. Spezifikationen: 4 Kanäle, Synch-Speed: 1/250 – 1/1000s, 12 Bilder/s, Gewicht: ca.130g, Befestigung mit Blitzfuß.




Achtung: 2009 wurden von der Firma Pocket Wizard neue Auslöser heraus gebracht, die TTL-fähig sind und somit ohne Sichtkontakt und z.B. mit Highspeedsynchronisation auslösen können, die "FlexTT5" und die "MiniTT1". Mehr dazu hier und hier. Die Geräte sind für Canon seit März und für Nikon seit dem 2. Quartal 2009 zu haben.




2. Elinchrom Skyports




Elinchrom Skyport sind preislich durchaus interessanter. Sie bieten eine kompakte Form und sind sehr leicht. Weiterhin sind sie sehr zuverlässig. Insbesondere im Nahbereich bis 50m lösen sie genau so zuverlässig aus wie Pocket Wizards. Die Kanäle sind über kleine Schalter gut einstellbar, die Auslösung einzelner Gruppen ist möglich. Nachteil: Die Akkus in den Empfängern können nicht selber gewechselt werden, es wird ein Einsenden zum Fachhändler notwendig. Bei den Skyports ist es so, dass man rechtzeitig vor einem Job daran denken muss die Skyports aufzuladen. Der Sender enthält eine Batterie, die man nachkaufen kann. Man benötigt als Zubehör noch einen Blitzfußadapter, der allerdings nur etwas um 15-20€ kostet. Spezifikationen: 8 Kanäle in 4 Gruppen, Synch-Speed: 1/250 – 1/500s, 30 Stunden Laufzeit des Akkus, Befestigung über Blitzfuß, bewegliche Antenne.


19.05.2010: Elinchrom bringt eine neue Version der Skyports mit einem neuen Design und neuer Elektronik heraus. Es soll eine bessere Funktion und Kompatibilität erreicht werden. Verbesserungen: Stabilere Schalter, LED-Anzeige für Akkustand, verbesserte SYNC-Zeiten, verbesserter Hot-Shoe mit Schraube.





3. Cactus Trigger




Der große Vorteil der Cactus Trigger ist der Preis. Günstiger kann man wohl seinen entfesselten Blitz heutzutage nicht auslösen. Die Reichweite und die Zuverlässigkeit bei der Auslösung lassen allerdings wohl auch zu wünschen übrig (von der Entfernung zwischen Sender und Empfänger abhängig). Die Qualität ist weit entfernt vom Standard der Kamera-Hersteller. Sind am ehesten zum Einstieg in das Thema geeignet, wenn man noch nicht so viel Geld am Anfang ausgeben möchte. Nachteil ist, dass man die Dinger entweder direkt in den USA oder aus Honkong bestellen muss (z.B. bei Ebay). Da kommen unter Umständen erhöhte Portokosten und verlängerte Lieferzeiten auf den Käufer zu. Vorsicht: Vor dem Kauf darauf achten, dass die Blitzgeräte auch kompatibel sind. Mit einer Zusatzantenne kann man übrigens die Reichweite erhöhen. Hier gibt es alles über die Cactus Trigger. Die aktuelle Version heißt übrigens "V2s", aber vorsicht: die vorherige Version hieß "V2" und funktioniert nicht mit allen Kompaktblitzen! Spezifikationen: 4 Kanäle, Synch-Speed: 1/250 – 1/600s , Gewicht 78g.

Es gibt im Internet eine ganze Reihe von "billigen" Funkauslösern, so daß diese an anderer Stelle schon mit dem Sammelbegriff "Ebay-Trigger" bezeichnet wurden. Hier wäre z.B. der Yongnuo ctr-301 zu nennen. Da es sich hierbei um ähnliche bzw. baugleiche Geräte handelt, die auch einen ähnlichen Preis haben, gehe ich an dieser Stelle nicht näher darauf ein.





4. Sambesi Funkauslöser GY880A



Diese Funkauslöser sehen in meinen Augen den Cactus Triggern verdächtig ähnlich, so dass ich darauf tippen würde, dass der Hersteller identisch ist. Auf der Homepage des Vertreibers befindet sich ein Hinweis, dass die Geräte nicht mit Canon Speedlights kompatibel sind, also ein eindeutiger Nachteil für Canon-User. Die Reichweite soll laut diverser Meinungen nicht sehr hoch sein (wohl bei ca. 10 Metern) und die Verarbeitung ist ähnlich schwach, weiterhin sollen sie störanfällig sein. Man sollte wohl lieber ein bisschen mehr Geld ausgeben.







5. Flashwaves Wireless Sync Kit











Die Reichweite beträgt etwa 50-60m. Von der Verarbeitung sollen sie aus Plastik, aber ausreichend sein, so dass sie sehr klein und leicht sind. Betrieben werden sie mit zwei kleinen AAA-Batterien. Hier werden noch mehr Infos zu den Flashwaves geboten. Weiterhin findet ihr hier bzw. hier zusätzliche Informationen.






6. Radio Popper



Die Radiopopper P1 sind kleine Funkauslöser, die TTL-fähig sind, so dass alle TTL-Funktionen inklusive High-Speed-Synchronisation über Funk an den entfesselten Blitz weiter geleitet werden. Weiterhin gibt es noch die Radio Popper in der JrX-Version, die rein manuelle Blitzauslöser darstellen und nicht TTL-fähig sind. Untereinander sind die Empfänger und Sender aber kompatibel. Im Internet gibt es eine Webseite der Radiopopper, die über das System viele Informationen bietet, insbesondere diverse PDF´s, Videos und einen aktuellen Blog. In dem Blog "Pixsylated" gibt es diverse Posts zum Thema Radio Popper.









7. Alien Bee Cybersyncs


Der Preis: Günstig. Es werden hier auch wie bei anderen Geräten zwei AA-Batterien verwendet. Über Zuverlässigkeit liest man im Internet in Foren unterschiedliches, normalerweise lösen sie aber zuverlässig aus. Die Verarbeitung soll recht billig sein. Die Empfänger haben leider keinen "Aus"-Schalter. Sie gehen nach 1h ohne Nutzung alleine aus - und in der Tasche schnell wieder an wenn etwas gegen den Taster drückt, so ein Erfahrungsbericht. Hier sind viele Informationen über die Cybersyncs in einer Flickr-Diskussionsgruppe. Spezifikationen: 16 Kanäle.



8. Profoto Air Sync



Sie sind relativ neu auf dem Markt und erst seit Oktober 2008 lieferbar. Daher findet man noch nicht viele Informationen darüber. Die Reichweite beträgt laut Hersteller bis zu 300m. Sie wurden für Studioanlagen entwickelt und können diese, aber eben auch Kompaktblitze auslösen, wobei hier noch ein Synchro-Anschlußkabel benötigt wird. Die Energieversorgung erfolgt über zwei AAA-Batterien/Akkus. Hier ist ein PDF vom Hersteller mit allem Wichtigen. Spezifikationen: 8 Kanäle in 6 Gruppen, Betriebsdauer 500 Std. mit neuen Batterien, Synch-Speed: 1/250 – 1/1000s, Gewicht: 70g mit Batterien.



9. Bowens Pulsar Radio Trigger


Wenn man Blitze auslösen möchte, ist dieses System dafür geeignet. Jedes Pulsar Gerät ist wahlweise mit Sender oder Empfänger ausgerüstet und kann Signale bis 100m senden oder empfangen. Der Pulsar hat vier gesonderte Kanäle, die es ermöglichen, bis zu vier Lichtquellen zu isolieren oder zu kombinieren und alle gleichzeitig auszulösen, ohne sich von der Kamera zu entfernen. Zusätzlich hat der Pulsar einen Schalter, der es ermöglicht, die Einheit von anderen Pulsargeräten zu isolieren die den selben Kanal verwenden. So können bis zu sechs verschiedene Systeme im selben Studio unabhängig voneinander arbeiten. Lange Batteriebetriebsdauer von bis zu 200 Stunden beim Dauereinsatz mit zwei AAA Batterien. Kompakt und leicht können die Geräte also direkt an den Kamerablitzschuh, am Generator oder an den Blitzgeräten befestigt werden. Spezifikationen: Größe: 8 x 5 x 7,5cm mit Antenne, Gewicht 120g, Reichweite bis zu 100m, 2x AAA-Batterien.


10. Yongnuo RF-602


Die Yongnuo´s sind relativ neu auf dem Markt. Sie sehen auf den ersten Blick aus wie die günstige China-Variante und kosten auch nur 39€ pro Set. Die Auslöserate soll allerdings sehr gut sein, ebenso die Verarbeitung. Die Reichweite beträgt etwa 50m. Betrieben werden die Auslöser mit regulären AAA-Batterien - die hat jeder im Haus. Im Lieferumfang befinden sich wohl tatsächlich sogar Duracell-Batterien! Nachteil: Die Blitzsynchronzeit von 1/250s wird wohl meistens nicht erreicht. Hier findet Ihr einen guten Bericht über die Dinger. Und hier ist der Ebay-Shop der Herstellers. Ein Erfahrungsbericht aus einem Forum (in englisch).


So und nun viel Spaß bei der Kaufentscheidung!

Sonntag, 4. Januar 2009

Veröffentlichung eines meiner Fotos



In der Neuauflage des Buches "Das Astro-Teleskop für Einsteiger - Kaufberatung, Technik, Himmelsbeobachtung" von Heinz-Joachim Klötzler wurde das obige Foto von mir veröffentlicht.
Das broschierte Buch ist im September 2008 im Kosmos-Verlag erschienen, hat 144 Seiten und bietet eine Beratung für Einsteiger über die am Markt vorhandenen Teleskoptypen, Tipps zur Astrofotografie sowie Grundlagen der Astronomie.
Bei dem Foto handelt es sich um eine Strichspuraufnahme des Himmelsnordpols über 30 Minuten, an der man sich schön die Erddrehung gegenwärtig machen kann. Das Foto habe ich vor ein oder zwei Jahren im Winter in der Nähe von Wolfsburg gemacht.



Bisher konnte ich schon erfolgreich diverse meiner Fotos an den Mann bringen:
  • "Das Astro-Teleskop für Einsteiger": 1 Strichspur-Foto, S. 9, 2. Auflage, Sept. 2008
  • Wolfsburger u. Braunschweiger Nachrichten: 1 Leser-Foto der Mondfinsternis vom 16.08.08
  • Wolfsburger Allgemeine und Wolfsburger Nachrichten: Fotos der Sonnenfinsternis vom 01.08.08
  • Zeitschrift "Interstellarum" (Ausgabe 59, August/September 2008): 1 Foto von NGC 7000, S. 30
  • Interstellarum-Wettbewerb "Wer fotografiert die schmalste Mondsichel?": 1 Foto der 23 Stunden alten Mondsichel, Januar 2008
  • "Foto der Woche" auf Astronomie.de: 2 Fotos der Milchstraße und des Nordamerikanebels 26.08.07
  • Spaceweather.com: 1 Foto von "Leuchtenden Nachtwolken" vom 19.07.07 "Galerie der Leuchtenden Nachtwolken 2007"
  • Interstellarum-Newsletter (Ausgabe 41) vom 15.06.07: Fotos der Saturnbedeckung vom 22.05.07
  • Interstellarum-Newsletter (Ausgabe 40) vom 21.05.07 Fotos der 24-Stunden alten Mondsichel vom 17.05.07
  • "Spaceweather.com": 1 Foto der 30 Tage alten schmalen Mondsichel und der Venus vom 18.04.07
  • Weasner´s Mighty ETX Site: 1 Foto der Andromedagalaxie, 2 Mondfotos in der "Guest Astrophotography Gallery" 08.12.2006
  • Zeitschrift "Astronomie heute" (Ausgabe 11/2006): 1 Foto von einem Monduntergang, Rubrik "Glanzlichter", S. 70
  • "Bild des Monats Januar" in "Der Himmel 2007": Mond und Plejaden, Fischer Taschenbuch Verlag, S. 52-53 August 2006
  • Zeitschrift "Astronomie heute" (Ausgabe 05/2006): 7 Fotos der partiellen Mondfinsternis vom 15.03.2006, S. 73, Rubrik "Glanzlichter"
  • Wolfsburger Allgemeine und Wolfsburger Nachrichten: Interview über die Sonnenfinsternis vom 29.03.2006
  • 4 Fotos einer Sonnenfinsternis in einer Galerie auf Astronomie.de
  • Widefield-Aufnahme des Crescent-Nebels (NGC 6888) in der Online-Galerie der Zeitschrift "Sterne und Weltraum" 2007