Montag, 29. Dezember 2008

DIY - Wir basteln uns einen Snoot


So, guten Tag. Nun gehe ich auch unter die Bastler! Nach wochenlangem Lesen, Lernen und Mitfiebern beim Strobist-Blog habe ich mir nun vorgenommen, selber aktiv zu werden und mir einen Snoot zu basteln. „Was um Himmels Willen ist ein Snoot?“, wird sich der Eine oder Andere jetzt fragen.

Ein Snoot ist ein Hilfsmittel in der Blitzlichtfotografie, das zur Lichtführung dient. Man kann damit das Licht eines Blitzgerätes gezielt auf eine Stelle im Bild lenken bzw. bündeln, ohne dass das Licht im Bild zu weit gestreut wird.

Man kann Snoots z.B. gut als eine Art Spot einsetzen, um Haarlichter bei Portraitfotos zu setzen, oder eben einfach, um Personen oder Gegenstände mittels eines Lichtstrahls hervorzuheben. Hier findet ihr nähere Erläuterungen zum Thema Lichtführung (Snoots, Grids, GoBo´s).


Selbstverständlich gibt es Snoots als Aufsätze für externe Blitzgeräte zu kaufen, z.B. hier, aber das wird natürlich teurer als unsere DIY-Version.

Rezept für einen DIY-Snoot

- Dauer ca. 20-30 Minuten, je nach Euren individuellen manuellen Fähigkeiten :-)

- Kosten ca. 5 Euro (je nachdem, was man noch alles zu Hause rumliegen hat)

Man nehme:

- Schwarzes Fotopapier (alternativ sind natürlich alle Pappen, Papiere, Kartons oder schwarzes Moosgummi verwendbar. Insbesondere Spaghetti-, Chips- und Cornflakes-Verpackungen sollen auch gut geeignet sein)
- durchsichtiges oder schwarzes Klebeband
- ein Blitzgerät
- ein rotes Blatt Papier
- ein weißes Blatt Papier
- Tesa-Film, Schere, Kleber
- eine Tasse guter Kaffee


Zunächst nimmt man das Blitzgerät, biegt das Papier etwas zurecht und passt es dem Blitzkopf an. Es sollte ruhig recht eng sitzen, damit es später im Einsatz nicht herunterfällt. Man beachte auch, dass die Blitzköpfe vorne etwas schmaler sind als weiter hinten. Wenn es angepasst ist, nimmt man eine Schere, oder wie ich eine Papierschneidemaschine (ja, sowas gibt es wirklich) und schneidet das Papier in die gewünschte Größe. Hier muss man wissen: Je länger der Snoot, desto gerichteter das Licht. Ich habe mich erstmal zum Ausprobieren für 20 cm Länge entschieden.



Jetzt kommt ein zurecht geschnittenes weißes Blatt Papier auf die Innenseite des Snoots und wird mit Klebestift festgeklebt. Wer möchte, kann die Innenseite mit durchsichtigem Klebeband abdichten (s.u.), aber aufpassen: Die Klebeflächen frei lassen!


Das schwarze Papier wird im Anschluss mit einem Streifen Tesafilm zusammengeklebt, die weiße Seite natürlich nach innen. Wie es bei den guten Sachen von Canon so üblich ist, muss natürlich noch ein roter Streifen um die Vorderseite des Snoots :-) Den habe ich am Rand von einem roten Blatt Papier abgeschnitten. Sieht doch schon ganz gut aus!


Leider ist das Papier natürlich relativ weich und anfällig für Feuchtigkeit etc. Deswegen kommt nun eine Schicht durchsichtiges Klebeband um das Papier, immer leicht versetzt, damit auch wirklich alles dicht ist. Am Ende lässt man auf beiden Seiten das Klebeband überstehen, schneidet die Ecken ein und drückt es um die Kante herum, damit auch der Innenteil und die Kanten gesichert ist. Dann gibt es später keine Beschädigungen am Papier, wenn der Snoot auf das Blitzgerät aufgesetzt wird (s. Foto). Das Klebeband hält das Papier außerdem gut in seiner Form.


So sieht er aus, der fertige Snoot:



Statt eines Snoots kann man sich auch einen "Grid" basteln. Grids bündeln das Licht noch besser, aber dafür kommt es zu einer deutlicheren Lichtabschwächung. Außerdem ist das Verkleben von vielen, kleinen Strohhalmteilchen vielleicht nicht jedermanns Sache. Wer es insgesamt etwas professioneller und trotzdem günstig haben möchte, kann sich mal dieses Klettbandsystem von Thomas Schwenger ansehen.


Hier ist der Snoot nochmal in Aktion, ausgelöst über einen Elinchrom Skyport. Man kann schön sehen, dass das Licht gezielt aus dem Tubus austritt und nicht so sehr gestreut wird. Noch ein Tipp: Wenn man mit einem Snoot fotografiert, sollte man die "Brennweite" am Blitz auch in den Telebereich stellen, dann geht weniger Licht verloren!


So, viel Spass beim Ausprobieren! Ich würde mich über ein positives Feedback freuen, falls jemand "meinen" Snoot nachbaut! DIY ist übrigens die englischsprachige Abkürzung für „Do It Yourself“, falls das jemand noch nicht wusste.
Related Links:
Hier wird drüber diskutiert!
Eine DIY-Seite mit 10 Tipps!
Noch eine DIY-Seite!

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