Montag, 9. März 2009

Buchrezension Nr. 6: "At work" von Annie Leibovitz


"At Work" von Annie Leibovitz

Autor: Annie Leibovitz
Gebundene Ausgabe
240 Seiten
Verlag: Random House UK (23. Oktober 2008)
Sprache: Englisch

Einleitung

Ich habe lange überlegt, ob ich mir dieses Buch zulegen sollte, da ich nicht genau wusste, was mich erwarten würde, hab es dann aber schlussendlich getan - und habe es nicht bereut.

Wenn man das Buch zum ersten Mal in den Händen hält, ist man gleich positiv überrascht: Der großzügig gestaltete Einband ist sehr schwer und stabil und aus einer Art Leinenüberzug, der einem ein angenehm wertiges Gefühl vermittelt. Die weißen Seiten sind dick, lassen sich gut blättern und das Layout ist einfach und schön. Die Bilder vielen Fotos im Buch sind relativ klein, dafür bekommen sie jeweils eine ganze Seite. Insgesamt ein toller optischer Eindruck.

Ich habe das Buch in der englischen Originalversion erworben und es war das erste Buch, das ich seit Längerem auf Englisch gelesen habe, trotzdem muss ich sagen, dass ich es mit meinen "Englisch-Leistungskurs"-Kenntnissen von vor 15 Jahren noch gut und zügig lesen und verstehen konnte. Also kein Problem bei normalen Englischkenntnissen, würde ich sagen.
Die Autorin Annie Leibovitz ist bereits seit 4 Jahrzehnten im Fotogeschäft und ist bekannt geowrden durch die Arbeit bei "Rolling Stone" und "Vanity Fair". In den letzten Jahren fotografierte sie viele berühmte Persönlichkeiten, so z.B. die Queen, die Rolling Stones, John Lennon kurz vor seinem Tod, Nicole Kidman, Sean Connery und viele andere. Ganz aktuell findet eine Ausstellung ihrer Werke in Berlin statt. Also hingehen! Gerüchte sind bekannt geworden, dass Leibovitz zur Zeit Pleite ist.

In diesem Buch "At work" gibt sie viele, ganz persönliche Rückblicke auf ihr Leben und vor allem ihre Arbeit im Fotogeschäft, ihre Anfänge, Entwicklung, Eindrücke bei ihren Shootings, ihre Meinungen über Portraitfotografie und vieles mehr.

Inhalt

Nach einer Einführung darüber, wie sie zur Fotografie kam geht es weiter: Jedes Kapitel im Buch beschreibt im Prinzip Annie Leibovitz persönliche Erfahrungen bei einem Shooting. Hier geht es um berühmte Personen, niemand Geringeren als Mick Jagger, Demi Moore, O.J. Simpson, die Queen, Whoopi Goldberg, Steve Martin, Hillary Clinton und Barack Obama - die Liste ist lang und Annie Leibovitz hatte sie alle vor der Kamera. Dies spricht eindeutig für sie. Es werden vor allem ihre Gedanken und Eindrücke geschildert, ihre Probleme und ihre Sichtweise. Es kommt toll rüber, wie sie an ihre Aufträge heran ging und tief in sie involviert wurde, beispielsweise bei einem mehrwöchigen Auftrag über die Konzerttour der Rolling Stones, bis ihr dann nach einem Konzert "das" Foto von Mick Jagger in einem Fahrstuhl gelang. Der Leser fühlt sich live dabei und die Fotos verdeutlichen das Geschriebene.

Insgesamt gibt es viele Bereiche der Fotografie, in die Annie Leibovitz eingedrungen ist. Fotoreportagen für Zeitschriften, Mode- und Portraitfotografie und sogar Kriegsfotografie. Dem Leser bietet sich ein interessantes Buch mit vielen Facetten.

Inhaltsverzeichnis

1. Prologue
2. Nixon´s resignation
3. The Rolling Stones
4. John and Yoko
5. Conceptual pictures
6. Advertising
7. Al Sharpton
8. Arnold Schwarzenegger
9. Dance
10. Demie Moore
11. Performance
12. Peak performance
13. War
14. O.J. Simpson
15. Imprompto
16. Patti Smith
17. Fashion
18. Nudes
19. Groups
20. Presence and charisma
21. Being there
22. My mother
23. Sarah
24. Susan
25. Hollywood
26. The Queen
27. The Process
28. The road west
29. Equipment
30. Ten most asked questions
31. Publishing History
32. Chronology
33. Acknowledgments

Pluspunkte

Tolles Äußeres, gut zu lesender Text, ansprechende Fotos in einem perfekt durchdachten Layout, ein gut am Stück zu lesender (englischer) Text mit vielen Blicken hinter die Kulissen der Fotografie machen das Buch zu einem Erfolg.

Minuspunkte

Die Sprache ist nunmal Englisch. Wer keine überaus guten Kenntnisse hat, kann Probleme beim Lesen bekommen. Es gibt keine Tipps und Tricks über Ausrüstung, Technik, Lichtführung usw. Wer sowas möchte, ist hier sicher nicht ander richtigen Adresse.

Zusammenfassung

Ein sehr persönlicher Rückblick auf ein Leben im Fotogeschäft, insbesondere auf viele interessante Shootings diverser Persönlichkeiten, sowie Gedanken über die Fotografie/Portraitfotografie - so könnte man das Buch zusammenfassen. Absolut lesenwert, hoch interessant und sein Geld wert!