Dienstag, 21. Oktober 2008

Making of "Herbstshooting"

Am vergangen Wochenende wollte ich gerne mein Blitz-Equipment ausprobieren. Da meine bestellten Elinchrom Skyports noch nicht vor Ort sind, konnte ich "nur" den 580 EX II als Mastergerät und den EX 430 II als Slave mit Durchlichtschirm einsetzen. Weil ich am Abend fotografieren wollte, um die tief stehende Sonne als zweite Lichtquelle zu nutzen, habe ich den 580er nur als Slaveauslöser verwendet, ohne dass er selber mit geblitzt hat. Damit konnte ich nur mit dem weichen Licht von 45°-links und der schon erwähnten Sonne arbeiten.

Der 430er wurde mit dem Manfrotto-Schirmneiger auf ein Stativ gesetzt und mein weißer Durchlichtschirm in die Halterung eingespannt. Der Neiger wurde so eingestellt, dass er etwa in die Mitte des Schirms zeigte, um diesen möglichst gut auszuleuchten.


Meine "Assistentin" nahm nun das zu fotografierende "Objekt", das 10-Monate Baby und platzierte es so zwischen dem bunten Herbstlaub, dass die Sonne von hinten rechts kam, somit einen schönen Lichtschein auf den Kopf warf und die Blätter auf dem Boden im Hintergrund anleuchtete. Dann wurde der Schirm links von der Kamera platziert und per ETTL fotografiert (s. Skizze).




Nach dem Ausselektieren der unscharfen Bilder (warum mache ich ständig unscharfe Fotos?) blieben am Ende eine Handvoll Fotos übrig.


Mein erstes wirkliches Shooting mit Blitz war für mich ein Erfolg! Es hat mir Spaß gemacht und es sind Bilder entstanden, die m. E. einen schöne Mischlichtstimmung haben. Leider kommt die Master-Slave-Funktion im Freien an ihre Grenzen, da der 430er ständig nicht ausgelöst hat. Ich hatte eigentlich vor, die Bilder mit dem Canon 70-200/4 NON IS zu fotografieren, was mir aber aufgrund mangelnder Slave-Auslösung aus einigen Metern nicht gelang. Deswegen musste das Canon 50/1.8 I herhalten. Hoffentlich funktionieren die Skyports über längere Entfernung!

Sonntag, 19. Oktober 2008

"Das Licht ist ein Scharlatan"

Auf den Spuren vergangener Tage: Heute war ich im Kunstmuseum Wolfsburg und habe die Ausstellung "Edward Steichen: In High Fashion" gesehen. Eine Fülle an Modefotografien aus den Jahren zwischen 1823 und 1937 erwarteten mich. Edward Steichen (1873 - 1973) fotografierte prominente Persönlichkeiten der Zeitgeschichte und wurde später sogar Direktor der Fotoabteilung des "Museum of Modern Art" in New York. Berühmt wurde seine Fotoausstellung The Family of Man, die 1955 in New York stattfand.

In Wolfsburg werden etwa 240 Fotografien Steichens gezeigt. Manche sollen wohl erstmals öffentlich gezeigt worden sein und stammen direkt aus dem Archiv des Condé Nast-Verlages. Steichen arbeitete für Magazine wie "Vanity Fair" oder "Vogue" und ebnete so auch den Weg für die heutigen Supermodels. Die ausliegenden Magazine aus den 20er Jahren kosteten noch 35 ct und erschienen mir noch einen höheren künstlerischen Anspruch zu haben, als die heutigen Ausgaben :-)

Der Architekt Peter Schweger schuf das Gebäude des Kunstmuseums als einen offenen und transparenten Eingang zur Wolfsburger Innenstadt mit einem großen Glasdach. Das Kunstmuseum befindet sich am „Südkopf“ der Fußgängerzone, inmitten der Wolfsburger „Kulturmeile“.

Die Fotos zeigten interessante Persönlichkeiten, wie Greta Garbo, Marlene Dietrich oder Cary Cooper sowie viele Modefotos aus dieser Zeit. Am besten gefiel mir das Foto von Sylvia Sydney, einer amerikanischen Schauspielerin (s. Foto oben von E. Steichen).
Gearbeitet hat Steichen bereits viel mit Licht. Man erkennt eine häufig sehr akzentuierte Lichtführung mit direktem Licht und harten Schatten. Die Fotos sind häufig unscharf, was sicherlich an der Unebenheit der Filme damaliger Zeiten gelegen haben dürfte.

Insgesamt ein sehr gelungener Tag mit dem thema Fotografie!

E. Steichen bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Steichen